KOOPERATIONSPROJEKT<br />UNIVERSITÄT BREMEN &<br /> DEUTSCHES SCHIFFFAHRTSMUSEUM

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    Stadt, Land, Exponat
    Auf den Spuren frühneuzeitlicher Kolonien

    Über das Kooperationsprojekt

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    Mit „Kolonien“ sind viele Assoziationen verbunden. Selten wird dabei an den Handel zwischen Bremen und Hamburg mit den Faröer-Inseln oder Island in der Frühen Neuzeit (16.-18. Jh.) gedacht. Forscher*innen am Deutschen Schifffahrtsmuseum/Leibniz-Institut für Maritime Geschichte sind in den Jahren 2015-2018 der Frage nachgegangen, welche Rolle hansische Kaufleute und ihre Produkte als Vermittler zwischen „Nordsee“ und „Nordmeer“ spielten.

    Im Jahre 1989 wurde in Bremen ein Objekt aus Keramik gefunden, ein sog. Grapen. Vergleichbare Töpfe stellten ein beliebtes Importgut Bremer und Hamburger Kaufleute in Island dar. Ausgehend von ihm haben wir uns eine ganze Reihe von Fragen gestellt: Was sind Kolonien in der Frühen Neuzeit? Welche Rolle spielten Handel, Religion und Politik in der Etablierung von Fremdherrschaft? Welche Bedeutung besaßen hierbei Objekte? Studierende der Universität Bremen haben sich zusammen mit einer Archäologin und zwei Historiker*innen auf Spurensuche vom Nordatlantik bis zur Karibik begeben. Dabei haben sie sich mit dem dänischen Salbungsthron und dem venezianischen Markuslöwen befasst: Beide zeigen, wie politische Herrschaft mithilfe von Materialien und Symbolen durchgesetzt wurde. Außerdem erzählen wir die Geschichte kolonialer Macht aus zweierlei Sicht: Ein Ausstellungsbereich widmet sich der Rolle Heinrich Carl von Schimmelmanns (1724-1782) als Sklavenhändler im dänischen Kolonialreich. Ein anderer nimmt die Handlungsmacht der Versklavten auf den Plantagen der Herrenhuter auf den Jungferninseln (Karibik) in den Blick.

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    Die Themen

     

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    Mittelmeer

     

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    Als Symbol der Herrschaft über Kolonien, aber auch als Zeichen ihres Schutzes, finden sich Markuslöwen der ehemaligen Seerepublik Venedig bis heute fast im gesamten (östlichen) Mittelmeerraum. Es ist bemerkenswert, welche Gebiete einst unter Kontrolle Venedigs standen und wie groß der Einfluss und die Macht des venezianischen waren. Der Markuslöwe ist untrennbar mit dieser kolonialen Vergangenheit Venedigs verknüpft.

    Zum Thema
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    Nordmeer

     

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    Von 1660-1849 wurde dieser Thron in den Salbungszeremonien genutzt. Wir betrachten ihn unter dem Fokus der kolonialen Verflechtungen des dänischen Königreichs. Die verschiedenen Bedeutungsebenen Symbolik, Materialität und Politik sollen in diesem Projekt unter dem Titel der Ausstellung näher ergründet werden. Wie gegenwärtig diese kolonialen Verflechtungen sind, zeigt ein Blick auf die heutige Monarchie in Dänemark.

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    Atlantischer Raum

     

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    Als im Jahr 2006 eine Büste zu Ehren des preußischen Kaufmanns Schimmelmann in Hamburg Wandsbek aufgestellt wurde, reagierten viele Anwohner*innen und Bürgerrechtler*innen mit Protest. Aufgrund des massiven Widerstands musste die Büste zwei Jahre nach der Aufstellung wieder abgebaut werden. Doch was verbirgt sich hinter der Person, die einen solchen Konflikt unter der heutigen Lokalbevölkerung Hamburgs heraufbeschwören konnte?

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    Karibik

     

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    Im Jahre 1732 startete von Böhmen aus die erste Missionsreise der Herrnhuter. Zahlreiche weitere Missionen sollten folgen. So zog es die Mitglieder unter anderem auf die damals dänischen Jungferninseln, aber auch nach Grönland, Nordindien und Südafrika. Für die christliche Glaubensgemeinschaft gehört der Gedanke der Gleichheit aller Menschen zur Grundüberzeugung. Trotzdem hielten die Herrnhuter in ihren Missionsgebieten Sklaven. Wie lässt sich diese Kontroverse erklären?

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