Kaufmann, Sklavenhändler, Sklavenhalter
-Links die Büste (Abb. 1) kurz nach dem Aufstellen 2008, rechts Spuren der Proteste gegen die Schimmelmann-Büste (Abb. 2).
Dieses Foto zeigt die Büste des Hamburger Kaufmanns Heinrich Carl von Schimmelmann (1724-1782). Sie wurde ihm zu Ehren im Jahre 2006 in Hamburg-Wandsbek aufgestellt.
Nicht alle Hamburger waren mit dieser Ehrung einverstanden. So forderten die SPD und die GAL (Grüne-Alternative Liste) sowie die Hamburger Black Community seit der Enthüllung der Büste im September 2006 ihre Entfernung. Weitere Proteste von Teilen der Bevölkerung verlangen ebenfalls den sofortigen Abriss des Denkmals. Die TAZ (die Tageszeitung) berichtet am 6. Dezember 2006 über folgende Ereignisse:
“Der Protest gegen die Büste für Heinrich Carl von Schimmelmann am Wandsbeker Markt in Hamburg reißt nicht ab: Eine 58-Jährige kettet sich täglich an das Abbild, eine Rechtsanwältin klagt wegen Beleidigung gegen die Kultursenatorin und die Black Community bedrängt die CDU in Wandsbek" (1)
Protest der Black-Community aus Hamburg-Wandsbek gegen die Schimmelmann-Büste (Abb. 3).
Zu dem wurde die Büste von den Protestanten mit roter Farbe beschmiert. Diese Proteste hielten an, bis die CDU im Mai 2008 einlenkt und die Bezirksversammlung Wandsbek – nun fast zwei Jahre nach der Aufstellung der Büste – dafür stimmt das Denkmal entfernen zu lassen. Der CDU Chef des Bezirks (Klaus Grage) äußert sich gegenüber dem Hamburger Abendblatt folgendermaßen zu diesem Beschluss:
"Das Denkmal hat viel Unruhe gebracht. Bürger warfen uns vor, unbedacht mit der Geschichte umzugehen.“ (2)
Heinrich Carl von Schimmelmann starb bereits im Jahr 1782. Doch wer war diese Person, die über 200 Jahre nach ihrem Tod noch eine solche Kontroverse in der Hamburger Regionalpolitik auslösen konnte?