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Schimmelmann und der transatlantische Dreieckshandel

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Transport einer Gruppe versklavter Kinder, Frauen und Männer zum Markt (Abb. 6).

Die Erfahrungen, die Schimmelmann zu Beginn seiner Karriere im Kolonialwarenhandel gesammelt hatte nutze er nun, um selbst in Wirtschaft und Handel der dänischen Kolonien auf den Westindischen Inseln einzusteigen. Schimmelmann machte seinen Einfluss König Christian VII. (1749-1809, gekrönt 1766) geltend und brachte diesen dazu, ihm im Jahr 1763 vier der staatseigenen Zuckerrohrplantagen zu verkaufen. Mit den Plantagen erwarb Schimmelmann auch etwa 1000 Sklaven. Dadurch wurde er zu einem der größten privaten Sklavenhalter im nordeuropäischen Raum. Nun konnte er mit seinen eigenen Plantagen vom gewinnträchtigen Zuckerhandel direkt profitieren. Im Jahr 1768 übernahm Schimmelmann auch noch die größte Gewehrfabrik Dänemarks und baute eine Monopolstellung im Handel mit Handfeuerwaffen auf. Durch seine guten Kontakte in den Regierungskreisen war es Schimmelmann gelungen, die wesentlichen Schlüsselpositionen im transatlantischen Dreieckshandel der dänischen Krone unter seine Kontrolle zu bringen. „Man muss als Kaufmann auf alles spekulieren“ schrieb Schimmelmann an einen befreundeten Kaufmann.

 

Zeichnung des „Laderaums“ eines Sklaventransportschiffs aus dem späten 18. Jhdt (Abb. 7).

Schimmelmann schickte von Kopenhagen aus Waffen und Schwarzpulver, Baumwolle und Schnaps nach Westafrika. Die Baumwolle wurde in seinen eigenen Betrieben in Schleswig-Holstein hergestellt, so dass er auch hier noch weitere Gewinne erzielte. In den westafrikanischen Handelsniederlassungen der dänischen Krone, wie das ghanaische Christiansborg, wurden diese Waren verkauft und vom Gewinn neue Sklaven gekauft.

 

Es gab in den Kolonien einen ständigen Bedarf an neuen Sklaven um die Plantagen weiterhin bewirtschaften zu können, denn im harten Alltag auf den Plantagen war die Sterberate sehr hoch. Die Sklaven wurden unter unmenschlichen Bedingungen über den Atlantik auf die Plantagen Schimmelmanns in St. Croix, St. Thomas und St. John verschifft. Dort wiederum wurden die Versklavten gezwungen, im Zuckerrohranbau zu arbeiten und erwirtschafteten so neue Einnahmen für Schimmelmann. Die enormen Gewinne des dänischen Kolonialhandels, basierten somit vor allem auf dem unmenschlichen Sklavenhandel und der Plantagenwirtschaft.

 

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