Abb. 7: Sklavenfessel von den Jungerninseln.

Widersprechen Bestrafungen dem Herrnhuter Ideal des Pazifismus?

Die Regeln der Herrnhuter griffen in das persönliche Umfeld der Sklav*innen ein. So wurde ihnen verboten zu singen oder zu tanzen, wodurch ihre Kultur eingeschränkt wurde. Lebenspartnerschaften zwischen Versklavten wurde ebenfalls durch die Vorschriften eingeschränkt: Die Partnerschaften mussten von den Missionaren bestätigt werden. Diese Regeln, die ein "unordentliches, liederliches Leben und sündliche Ausschweifungen" verhindern sollten, wurden regelmäßig den Sklaven vorgelesen.

Um Verstöße gegen die Vorschriften zu verhindern, wurden verschiedene Instrumente der Bestrafung genutzt. Von körperlichen Züchtigungen, über den Ausschluss vom Abendmahl bis hin zur Androhung des Verkaufs. Für die Herrnhuter war der Verkauf einer Sklavin oder eines Sklaven, und der damit verbundenen Familienentzweiung, die höchste Strafe. Wenn die Sklav*innen eine körperliche Strafe zu erwarten hatten, wurde diese nicht von den Herrnhutern persönlich ausgeführt, sondern von dem Aufsichtspersonal der Plantagen übernommen. Somit stand diese Form der Strafe nicht direkt im Widerspruch zu dem Pazifismus der Herrnhuter.

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